Die wohl bekannteste aller expressionistischen Ausdrucksformen fand ab dem Jahre 1905 ihren Einsatz in der Malerei. Getreu dem Grundsatz des Expressionismus* wurde das zu repräsentierende Objekt völlig aus dem Zusammenhang mit seiner Bedeutung gerissen – frei nach dem Glauben vieler Expressionisten an eine unkontrollierbare Entwicklung der Menschheit sowie eine unmoralische Welt.
Während im Impressionismus* noch klar zu erkennen gewesen war, um was es sich auf einem Gemälde handelte, so bot die expressionistische Darstellung lediglich eine Einladung zum Verständnis des eigentlichen Themas an. Die wahre Bedeutung eines Werkes lag oftmals verborgen.
Der blaue Reiter
Im Jahre 1911 verbündete sich eine kleine Gruppe deutscher Maler um Wassily Kandinsky* und gab sich den Namen „Der blaue Reiter“*, abgeleitet von der ersten Bewegung „Die Brücke“, welche sich 1913 auflöste. Gemeinsam stellten sie ihre modern expressionistischen Kreationen der breiten Masse vor. „Der blaue Reiter“ gilt als Höhepunkt des deutschen Expressionismus. Neben Kandinsky gehörten auch August Macke und Franz Marc der Gruppe an.
Bedeutende Maler des Expressionismus
Der in München geborene Franz Marc* stach dabei mit seinen von kräftigen, symbolischen Farben geprägten Werken am deutlichsten hervor – seine bekanntesten Gemälde haben beispielsweise Pferde in leuchtendem Gelb oder Blau zum Thema.
Kämpfende Formen, von Franz Marc, 1914 (Replikat)

Tirol, von Franz Marc, 1914 (Replikat)
Im Gegensatz zum romantisch malenden Marc, arbeitete August Macke vornehmlich mit leicht poetischem Temperament und einem beachtlichen Feingefühl für Formen und Farben.
Zu seinen bedeutendsten expressionistischen Werken gehören „Dame in grüner Jacke“ (1913), „Modefenster“ (1913) oder „Zwei Männer mit Frau“ (1913).
Der in Russland geborene Wassily Kandinsky gilt als Urvater der modernen abstrakten Malerei und widmete sich in der Zeit des blauen Reiters ausschließlich dieser Kunstform. Nachdem er bereits in mehreren künstlerischen Bewegungen tätig gewesen war und zu Beginn seine Arbeiten noch traditionell fließend gemalt hatte, entwickelte sich sein expressionistischer Stil zwischen 1911 und 1914 zunächst in den geometrischen und schließlich in den pictografischen Bereich. Als gelernter Musiker verglich er seine Art zu malen stets mit verschiedenen Facetten der Musik. Bedeutende Bilder aus seiner Hand beinhalten „Improvisation 26″ (1912), „Kleine Freuden“ (1913) oder „Komposition VI“ (1913).
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