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Diese Anleitung über das Malen von Bäumen und Landschaften mit Aquarellfarben wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ernst Grillhiesl. Auf seiner Internetseite findet Ihr diese und noch weitere Anleitungen über das Malen mit Aquarellfarben: Ernst Grillhiesl
Unser Lebensraum ist reichlich gesegnet mit Bäumen und Sträuchern in allen nur erdenklichen Variationen und einer optischen Veränderung zu bestimmten Jahreszeiten. Was gibt es beruhigenderes für das Auge und Gemüt als das satte Grün der uns umgebenden Wiesen und Wälder. Jetzt heißt aber beruhigend nicht gleichzeitig auch einfach, wie alles andere in der Umsetzung als Aquarell, sondern harte Arbeit am Objekt.
In allen veröffentlichten Büchern zum Thema, gibt es keine einheitlichetn Umsetzungskriterien. Jeder Maler hat für sich eine gangbare Lösung gefunden.
Ob meine Art der Darstellung die richtige ist? Ich muss damit zurechtkommen und das ist letztendlich entscheidend. Es nützt wenig etwas zu kopieren, was einem nicht eigen ist.
Es gibt eine Skala von simpel bis perfekt ausgearbeitet. Bei Wilfred Bell und José Gonzales Bueno kann man buchstäblich jedes einzelne Blatt und Ästchen zählen. Bei Fletcher-Watson ist es eine modulierte Fläche, die ebenfalls seinen Reiz hat und zum Gesamtwerk passt. David Curtis arbeitet größtenteils Naß-in-Naß und an bestimmten Stellen mit Abdeckflüssigkeit um Details zu erhalten bzw. herauszuarbeiten. Ong Kim Seng hat wieder eine ganz eigene Weise der Darstellung gefunden, die sich trotz der "Buntheit" harmonisch ins Bild einfügt. Alvaro Castagnet ist da wesentlich lockerer im Umgang und schafft es mit wenigen gezielten Pinsel- strichen einen Eindruck von Baum- und Astwerk zu hinterlassen.
Nur eines sollte man unbedingt vermeiden, sowohl Bäume als auch Sträucher wie verlorene Wattebällchen auf dünnen Stäbchen in die Landschaft zu stecken. Wer ganz genau hinsieht, wird feststellen, dass es Licht und Schatten, Einbrüche, unterschiedlichste Formen, durchblitzendes Astwerk und nicht zu vergessen unterschiedlichste Färbungen innerhalb des Grüntones gibt. Auf keinen Fall nur eine runde, monotone Farbfläche.
Mit der Komplementärfarbe in vorsichtger Dosierung, kann man diesen Effekt noch um ein paar Grad steigern.
Möglichst keine ungemischten Farben verwenden, sondern grundsätzlich die Töne variieren durch Beimischung von Erdfarben, Blau oder komplementären Rottönen.
Die Anatomie-Studien über Bäume oder Büsche studiert man am besten im Herbst bzw. im Winter nach der Entlaubung. Sehr interessant und wärmstens zu empfehlen!
Im Folgenden einige Bildbeispiele für das Malen von Bäumen und ganzen Landschaften mit Aquarellfarben:
Diese Massierung von Laubwerk führte mich haarscharf an die Grenze der physischen Belastbarkeit. Trotzdem wollte ich mir beweisen, dass meine Art der Darstellung auch bei dieser baumschulartigen Ansammlung möglich sein muss. Ein Sommermorgen mit einem weichen, warmen Licht und harten, kühlen Schatten dicht neben einander.
Ebenfalls einfach hätte ich mir die Gestaltung des Waldes im Hintergrund dieses Aquarellgemäldes machen können. Wenn ich aber die Birke im Vordergrund filigran ausgestalte, so muss auch der Rest entsprechend angepasst sein. Wie heisst es doch so schön: Die Bäume sind nicht alles, aber ohne Bäume alles nichts.
Büsche oder Sträucher in der Landschaft. Ein Motiv, das mich durch seine Schlichtheit angesprochen hat. Durch die gnadenlosen Flurbreinigungen sind diese Ackerbegrenzungen Mangelware geworden in unseren Breiten. Mehr Tiefe kommt in das Gemälde durch den ins Bild ragenden Ast und dem Wald im Hintergrund zustande.
Immer eine schwierige Entscheidung, was zu welchen Gunsten zurücktreten muss im Aquarell. Hier habe ich die unzähligen Birken im Hintergrund etwas reduziert, um das Hauptmotiv, die Kapelle, nicht zu unterdrücken. Eine der wenigen Manipulationen die dem Bild, denke ich, gut tut.
Weitere Anleitungen zum Thema Landschaftsmalerei in unterschiedlichen Techniken:
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