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Man traut sich – Respekt! Zahlreich die Anfragen zum Thema Bildkomposition oder "Wie teile ich mir mein zu bemalendes Blatt optimal ein?".
Dazu gibt es vermutlich so viele Meinungen wie Künstler. Leider, muss man sagen, denn es ist reine Geschmacks- und Gefühlssache wie ein Motiv platziert wird. Nachdem ich gefragt werde, gebe ich auch die Antwort, so wie ich es denke, richtig zu machen.
An erster Stelle steht bekanntlich die Frage, was will ich abbilden? Ist es ein sehr statisches oder ein lebendiges Motiv? Erst dann entscheide ich mich in der Regel für die Platzierung auf dem Blatt. Auch für mich nicht immer einfach zu entscheiden. Denn als weiteres Kriterium kommt die gesamte Umgebung dazu, die ja auch in irgend einer Art und Weise mit verarbeitet werden sollte. Die einfachste Lösung wäre hier, alles Störende einfach zu ignorieren. Leichter gesagt als getan. Gerade in der naturalistischen Malerei ist es wichtig, das Abgebildete in seiner natürlichen Umgebung für alle erkennbar zu zeigen.
Nehmen wir als Beispiel die Bildkomposition mit Kirchen oder Kapellen in ihrer unendlichen Vielfalt, so zumindest in meinem Lebensraum. Diese Gebäude haben durch ihre architektonische Vielfalt so viel Eigenleben, dass man nicht all zu viel in Richtung Spannung aufbauen unternehmen sollte. Diese Bauten Orte der Stille und der Andacht. Ergo denke ich, muss ich sie auch als Objekte behandeln, damit dieser Eindruck erhalten bleibt. Die Platzierung erfolgt daher für meinen Geschmack und Sinn möglichst statisch in die Mitte des zur Verfügung stehenden Raumes. Sicherlich kann man experimentieren, aber es wird damit die Atmosphäre gestört.
Folgende Aquarelle zeigen die vielfältigen Möglichleiten der Komposition ohne langweilig zu werden. Da heißt es alle Register ziehen, die technisch zur Verfügung stehen, um ein ansprechendes Sujet zu erstellen.
An diesem Beispiel ist eine klare Aufteilung zu erkennen. Das Hauptmotiv sitzt zentral platziert. Grund dafür ist die relativ unruhige Umgebung, die ich etwas zurückgesetzt bzw. abgeschnitten habe um das Kirchlein in seiner ganzen Herrlichkeit zu zeigen. Bis auf ein paar unschöne Strassenpfosten ist das Bild mit dem Original und seiner Umgebung absolut identisch.
Eine völlig andere Situation in diesem Aquarell. Eine winzige Kapelle, eher ein ummauertes Standbild, braucht, um als solches identifiziert zu werden, die weitere Umgebung. So sieht man im Hintergrund die nächste Ortschaft und im Vordergrund eine Baumreihe, in die das Bauwerk zur „Stabilisierung“ eingebettet ist.
Um einiges mehr an Beiwerk, war zur Bestimmung der Örtlichkeit bei dieser Kirche notwendig. Es handelt sich um die evangelische Kirche in Harburg. Ganz eigenwillig an bzw. in den steinigen Berg unterhalb der Burg gebaut, von der ein Teil zu sehen ist. Das herbstliche Laub der Büsche und Bäume grenzt die Bauwerke optisch von einander ab.
Hier werden zwei Kirchen, in verschiedenen Größen als ebenfalls ortsbestimmendes Beiwerk eingesetzt. So zu sehen in Schrobenhausen an der dortigen, noch gut erhaltenen Stadtmauer. Ohne den filigranen Turm auf der linken Seite, fände ich das Gemälde etwas fade. Gerade der zarte Kontrast zum protzigen, glatten Wehrturm ist für mich interessant gewesen.
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