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Neben Sakral- und ausgesprochenen Architektur-Bauten, die eine gewisse Sonderstellung einnehmen, gibt es die ganz profanen Motive mit denen man Bilder gestalten kann. Ob Stillleben, Landschaft und vieles andere mehr unterliegt bei mir keiner starren Norm. Der Goldene Schnitt in Ehren, aber nur nach dieser Methode zur Bildgestaltung gearbeitet ist etwas einfallslos und uniform im Gegensatz zur Vielfältigkeit der freien Natur.
Sicher kann man sich daran gut und gerne orientieren, aber bitte nicht auf Biegen und Brechen zum Dogma hochstilisieren. Das Motiv entscheidet, bei mir letztlich, wie die Ein- und Aufteilung erfolgt.
Eine Landschaft z. B. kann sanften und wilden Charakter haben, ergo auch die entsprechende Umsetzung um diesen Eindruck zu erhalten. Für mich passieren diese Dinge rein „zufällig“
ohne mir großartige, theoretische
Gedanken darüber zu machen. Würde ich
an diesen kleben bleiben, würde das Bild
vermutlich nie vollendet.
Auf der anderen Seite ist es immer wieder höchst erstaunlich was die Natur bereit hält. Es braucht eigentlich nur abgemalt zu werden. Alle meine Bilder sind zu fast hundert Prozent mit dem Original identisch. Es braucht kaum kosmetische Korrekturen, um eine schöne Bildgestaltung zu verwirklichen.
So das unten abgebildete Beispiel mit dem knallig orangerot gestrichenem Gebäude in einem Umfeld von fettem Grün. Hier ist nichts getürkt oder bewusst aufeinander abgestimmt. Es ist genauso umgesetzt wie vor Ort gesehen. Besser könnte es eine theoretische Beschreibung nicht zeigen.
Beileibe keine Ausnahme, nur sehen
muss man es können. Das ist das größte
Problem, wie ich immer wieder feststellen
muss. Ein absolut klassisches Beispiel für
das Setzen von Kontrasten, die ebenfalls
eine wichtige Rolle spielen in einem Bild
um nicht langweilig zu wirken. Dazu aber
auf einer gesonderten Seite mehr darüber.
Es folgen einige Aquarelle mit Beispielen für die Bildgestaltung:
Die Tür mit dem Lattenrost hat als Blickpunkt für mich den Platz im Zentrum verdient. Alles weitere darum herum ist nur als schmückendes Beiwerk zu sehen. Das Dach nimmt etwa ein Fünftel der Bildfläche ein und ist somit eine proportional optimale Aufteilung und dient gleichzeitig zum Halt nach oben.
Alles trifft sich in der Bildmitte. Sowohl in der Senkrechten als auch in der Waagrechten erfolgte die Aufteilung durch Halbierung. Für mein Gefühl benötigt der Himmel diesen „Freiraum“, um das Schwere der unteren Partie etwas zu mildern. Außerdem, so mein Gedanke, ist es für die Tiefenwirkung von Wichtigkeit, was für wiederum für die in dieser Bildgestaltung von großer Bedeutung ist.
Eine ganz klare gestalterische Aufteilung durch Halbierung des Blattes, wobei wiederum nur ein knappes Drittel im oberen Bereich ausgearbeitet ist. Beim Zukneifen des Auges erkennt man in etwa den Goldenen-Schnitt-Punkt, an dem die Kirche steht. Die Furchen führen auch bewußt nicht direkt zu diesem Punkt, sondern halten das Auge zuerst einmal links fest bevor es weiter wandert.
Genau umgekehrt oder spiegelbildlich zum Objekt darüber, ist das Aquarell zur Linken. Das Haus steht nach links gesetzt und bewirkt unterschwellig ein Verlangen, dass man selbiges gerne nach rechts verschieben möchte. Durch die konträre Farbgebung wird hier gestalterisch noch zusätzlich Spannung aufgebaut. Die Hopfenstangen hätte man noch fluchtpunktartig auf das Haus zuführen können, wenn man pingelig gewesen wäre.
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