* = Anzeige / Affiliate-Link
Diese Anleitung über den gestalterischen Einsatz von Kontrasten beim Malen mit Aquarellfarben wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ernst Grillhiesl. Auf der Website von Ernst Grillhiesl findet Ihr diese und noch weitere Anleitungen über das Malen mit Aquarellfarben: Aquarellmalerei Ernst Grillhiesl
Ein nicht minder wichtiges Element, um ein gutes Aquarell zu erstellen, ist der Kontrast. Viele Bilder wirken flau, flach und damit unattraktiv trotz gut gewähltem Motiv. Was könnte schuld sein? Ganz einfach die Tatsache, dass man sich nicht getraut „Akzente“ zu setzen. Etwas mehr Mut könnte so manchem Bild für den letzten Pfiff nicht schaden.
Kontraste kann man beim Malen mit Aquarellfarben in vielfacher Weise setzen, indem man kalt-warm, groß-klein, rund-eckig, hell-dunkel usw. gegen einander platziert, alles Möglichkeiten zum Aufmotzen und Verfeinern. Nicht zu vergessen die Farbsetzung.
Nicht unschuldig daran ist die „moderne“ Naß-in-Naß-Malerei. Hier sind so gut wie keine klaren Akzente einzuarbeiten. Ausnahmen bilden natürlich die Regel, wer es kann, wie dies Trevor Chamberlain in seinen Aquarellen eindrucksvoll beweist. Eine Ausnahme im Einerlei der schummrigen Bilderwelten.
Ich liebe satte Farben und einen festen Strich für die Umsetzung eines Motives, dazu gehört eben das Setzen von Kontrasten. Der Einsatz von Komplementär-Farben macht bei mir das Rennen. Die genaue Beobachtungen von großen, scheinbar eintönigen Farbflächen wie Wiesen, Kornfelder, Wälder ja sogar der Himmel weisen eine in sich unterschiedliche Färbung auf. Nur genau Hinsehen muß man. Mit leichter Überhöhung bricht man diese eintönigen Flächen auf, harmonisiert und bringt sie zum Flirren.
Um die Komplementärfarben schnell vor Ort zu bestimmen, empfehle ich einen kleinen, schnell erstellten Farbkreis mit den Primär- (Basisfarben Gelb, Rot, Blau) und den Sekundär-Farben (die jeweiligen Zwischentöne). Mit diesen sechs Farbtönen kann man blitzschnell das passende Gegenüber bestimmen.
Im Folgenden einige Beispiel für das setzen von Kontrasten in Aquarellgemälden:
Beispiel vom Gegeneinandersetzen warmer und kühler Farbelemente. Obwohl beide aus dem warmen Bereich stammen, wirkt der Schatten insgesamt kühler als die Blumen und die Fassade im gleißenden Sonnenlicht. Das Sprenkeln der hellen Fläche vermittelt den Eindruck von Patina.
Etwas gewagter ist hier der Kontrast gesetzt. Ein vorher fader Herbsthimmel musste satten, schweren Gewitterwolken weichen, was gleichzeitig den Effekt von glühenden Dächern und gleißenden Fassaden erzeugt. Eines der wenigen Bilder, denen „künstlich“ auf die Sprünge geholfen wurde.
Große Flächen, kleine Flächen, Zwiebeltürmchen, kantigen Flächen und nicht zuletzt wieder eingearbeitete Kontrastfarben in Blau- und Orangetönen. Innerhalb der blauen Basisfarbflächen eine leichte Modulation. Damit werden speziell große Flächen nicht langweilig. Schneelandschaften lassen sich so lebendig und „bunt“ gestalten.
Farbflächen dürfen nicht monoton sein, wie hier zu sehen. Jedes Blatt hat zwar die gleiche Basisfarbe erhalten, ist aber durch weitere Tönungen äußerst abwechslungsreich gemalt und ebenfalls mit Komplementärfarbe versetzt worden. Als krönender Abschluß die in pinkfarben angelegte Blüte als Kontrast zum Grün.
Anzeigen