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Diese Anleitung über das Malen von Schatten mit Aquarellfarben wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ernst Grillhiesl. Auf der Website von Ernst Grillhiesl findet Ihr diese und noch weitere Anleitungen über das Malen mit Aquarellfarben: Aquarellmalerei Ernst Grillhiesl
Grob vernachlässigt oder in falscher Färbung das Setzen von Schatten. Für mich ein sehr wichtiges Element um einem Aquarell zusätzlichen Biss zu verleihen. Kaum ein Motiv von mir, welches ohne Schatten gemalt wird. Er ist quasi wie das Salz in der Suppe.
Entweder warte ich so lange bis die Sonne einen entsprechend passenden Schatten produziert oder aber ich mache zu einem günstigen Zeitpunkt mit meiner Digitalkamera einen Schnappschuß, den ich später als Referenz hernehme. Eine andere Möglichkeit ist, den Schatten schon zu Beginn der Sitzung anzulegen, sofern er optimal erscheint und dann erst die restliche Bemalung auflegen. So wie es gelegentlich Lambert van Bommel praktiziert.
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Farbgebung eines Schattens, wie oben bereits erwähnt. Durchwegs alle Anfänger setzen schwarze oder graue Schatten.
Nichts ist grausamer als diese Methode.
Beim genaueren Hinsehen, stellt man fest,
dass dieser eine Tönung hat, die dem Umgebungslicht
angepasst ist. In der Regel
ein Blau- oder Rotstich, aber niemals ein
Schwarz, selbst bei Nacht.
Der Schatten spiegelt auch Farben aus
der näheren Umgebung oder vom Objekt
selbst wider. Hierbei läßt man in den
noch feuchten Farbauftrag einen Tropfen
dieses Tones einfliesen. Vormittags- und
Nachmittagsschatten beinhalten Rottöne,
nur der Mittagsschatten ist am dunkelsten
und am härtesten in der Farbgebung. Ein
tiefes Blau ist hier angesagt.
Betrachten Sie einmal einen Schattenwurf
von Bäumen auf einem Asphalt und
Sie werden feststellen, wie abwechslungsreich
ein banaler Schatten sein kann.
Schatten dienen zusätzlich zur Modellierung von Gegenständen. Das Objekt lebt förmlich und wird griffiger. Dachvorsprünge, Fenster- und Türleibungen, Blumenfenster und tausend andere Möglichkeiten mehr für einen Einsatz von Schatten zur Belebung des Bildes.
Beispiele für das Malen von Schatten in der Aquarellmalerei, findet man in den folgenden Abbildungen:
Ob Dach, Aufzugshaube, Blumenkasten am Fenster oder Bepflanzung vor der Wand des Stalles, alle Elemente bekommen Leben und Tiefe. Es wirkt fast dreidimensional und man hat den Eindruck von einem sonnigen, heißen Tag. Der grelle Kiesboden reflektiert im Schatten des Dachvorsprunges wieder.
Ein klassisches Beispiel für das Geschriebene, wo sich die Farbe eines halbtransparenten Objektes im Schattenbereich darunter wiederholt. Um den Kontrast noch zu erhöhen, habe ich ein Ultramarinblau verwendet zu diesem saftigen Orangerot. Im hellen Licht zur Mittagszeit gemalt.
Eine herrliche Licht- und Schattenszenerie. Beim genauen Betrachten stellt man fest, dass sich die Schatten der eigenen oder umliegenden Äste und Zweige buchstäblich um die Stämme winden. Somit erhalten diese zusätzlich Formung. Völlig unspektakulär, aber eines meiner Lieblingsmotive.
Hier ist jede Menge Schattenspielerei zu sehen. Solche Motive liebe ich, wo es um Details geht. Sicherlich hätte man den Vordergrund etwas glatter halten können. Aber gerade die leichte Struktur der Unebenheiten steuern etwas lebendiges bei. Der massive Schatten im Vordergrund dient als „Erdung“ der Himmellastigkeit.
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