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Die Tipps zur Präsentation von eigenen Aquarllen werden mit freundlicher Genehmigung des Autors Ernst Grillhiesl hier veröffentlicht. Auf seiner Website findet man diese und weitere Anleitungen zum Thema malen mit Aquarellfarben: Aquarellmalerei Ernst Grillhiesl
Selbstverständlich möchte jeder gerne
seine Kunstwerke in einer Ausstellung
präsentieren.
Dieses Ansinnen ist vollkommen legitim
und fördert in gewisser Weise den
Ehrgeiz noch bessere Bilder zu malen.
Bevor jedoch eine solche Aktion gestartet wird, sollte man einige Punkte überlegen bzw. in Betracht ziehen. Letztlich soll der Besucher beglückt und zufrieden den Raum und der Aussteller möglichst mit einem verkauften Bild oder mehr den Saal verlassen. Theoretisch alles wunderbar, nur in natura sieht es gewöhnlich etwas anders aus.
Der momemtane Trend ist, so viel und so oft wie möglich präsent zu sein. Ob es der Sache dient ist eine andere Frage. Das größte Problem ist die Lokalität. Nicht jeder Raum ist für Aquarelle geeignet. So würde ich persönlich nicht unbedingt Räume in Gaststätten oder sonstige vielbesuchte kleine Räumlichkeiten empfehlen. Zum Einen kann der Zigarettenrauch das Papier, besonders aber das Passepartout, färben und zum Anderen ist die Ausdünstung anwesender Personen nicht unbedingt gut für das Papier, welches die Luftfeuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugt. In Folge sehen die Bilder aus wie überdimensionierte Wellpappe.
Besonders hadernhaltiges oder 100%Hadern-
Papier ist dafür sehr anfällig.
Diese Wellungen sind u. U. nicht mehr zu
egalisieren, trotz Einsatz von Föhn und
Gegenbefeuchtung.
Ideal sind, wenn man entsprechende Beziehungen
hat, ausschließlich dafür geschaffene
Galerien. Hier wird auf entsprechende
Belüftung und Heizung gesorgt,
damit an den Werken kein Schaden entsteht.
Hängevorrichtungen sind in der Regel
vorhanden und für eine optimale Ausleuchtung
der Werke ist ebenfalls gesorgt.
Weiße oder sehr helle Wände werden bevorzugt.
Dunkle Anstriche können von
Fall zu Fall interessant sein.
Das nächste Problem, die Präsentation
der Bilder an sich. Was ich persönlich als
ungemein störend empfinde ist, wenn für
jedes einzelne Motiv ein separater Rahmen
in Farbe, Form und Material Verwendung
findet. Selbiges gilt natürlich
auch für das Passepatout.
So habe ich schon jede Menge Ausstellungen
gesehen, wo 25 Bilder in ebenso
vielen unterschiedlichsten Rahmen und
Passepartouts gehängt wurden. Besonders
bei letzterem versucht man zu sparen, obwohl
dieser Bildabschluss optisch eine der
wichtigsten Dinge ist. Das ist äußerst unprofessionell.
Das Aquarell braucht einen großen Freiraum
um das Motiv herum, um edel und
repräsentativ zu wirken. Also hier bitte
nicht sparen, sondern kleckern.
Besonders mickerig ist die Verwendung
des perforierten und bedruckten Deckblattes
im Rahmen.
Am schönsten sehen helle oder neutrale
Farben aus. In einigen Fällen kann auch
eine farbige Rahmung gut aussehen. Aber
keine komplette Farbpalette auffahren.
Wie das Passepartout-Fenster geschnitten
ist, ist Ansichtssache. Die einen wollen
es gerade geschnitten, die anderen finden
den Schrägschnitt optimal, wieder eine
andere Gruppe zieht noch einen feinen
Rahmen um die Öffnung.
Ganz findige bemalen mittlerweile diesen
"Freiraum" indem das Motiv erweitert
wird. Sieht für mich eher kitschig und
mehr als billig aus. Die Geschmäcker sind
eben verschieden.
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Optik
der gehängten Bilder. Es dürfte selbstverständlich
sein, dass die Rahmen nicht
abgestoßen, verkratzt oder sonst wie auffallend beschädigt sind. Das Glas sollte
heil und selbstverständlich geputzt sein,
nicht die Fingerabdrücke und die Staubablagerungen
von mehreren Ausstellungen
davor zeigen, wie schon gesehen.
Letztlich ist auch die Hängung in den
Räumlichkeiten ein wichtiges Kriterium.
Das Motiv soll in erster Linie wirken und
den Betrachter anziehen und nicht die
schwungvolle, kreuz und quere Anbringung
der Rahmen, weil es sich nach Lust
und Laune gerade so ergibt.
Auf Augenhöhe ausrichten und einen
sauberen Abschluss nach oben oder unten
bzw. eine optische Mittelachse suchen,
wenn es sich nicht anders einrichten lässt.
Zuletzt noch die Bildbeschreibung und
die Auspreisung. Was werden da für Pappen
angebracht und wie beschriftet. Grauenvoll
ist gar kein Ausdruck, Hauptsache
schrill, auffällig und scheinbar wichtig der
Preis. Je dezenter, umso besser würde ich
meinen sollte es aussehen. Alles andere ist
Jahrmarkt-Mentalität.
Am besten nur eine kleine, unauffällige
Nummerierung in einer Ecke des Bildes
anbringen und dazu mehrere, saubere,
laminierte, separate Bilderlisten mit Preis-
angaben und Kurzbeschreibung der Objekte
im Raum auslegen.
Nicht fehlen sollte ein gutgelaunter
Laudator, ein kleines Buffet und zur Deko
etwas Blumenschmuck.
Die oben abgebildeten Gemälde stammen von meinen beiden Ausstellungen in Pfaffenhofen an der Ilm. Eine sehr schöne Galerie, wie geschaffen für eine kleine, feine Präsentation mit Aquarellen.
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