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Das Vorwort für dieses Aquarell-Tutorial wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors Ernst Grillhiesl. Auf der Website von Ernst Grillhiesl findet Ihr diese und noch weitere Anleitungen, Tipps und Kritiken über das Thema Aquarellmalerei: Aquarellmalerei Ernst Grillhiesl
Sehr geehrte Freunde des klassischen Aquarells, in loser Folge und entsprechender Nachfrage, möchte ich meine persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Medium weitergeben. Diese Reihe mit Tipps und Tricks, gebe ich an „Suchende“ weiter und hoffe damit, oft nur scheinbare „Probleme“ lösen zu können, die ich in den Anfangsjahren selbst zur Genüge zu knacken hatte.
Wie schon oft erwähnt, ist es für meine Person Anliegen und Bestreben der Aquarellmalerei höchste Priorität einzuräumen. Es war, ist und bleibt für mich die Königsdisziplin der Malerei. Aus diesem Grunde stelle ich prinzipiell alle Motive fotorealistisch bzw. illustratorisch genau dar. Damit möchte ich aufzeigen was dieses Medium, im Vergleich zu Acryl oder Öl, an technischen Feinheiten und Finessen zu bieten hat, sofern man darum bemüht ist. Man muß sie nur anwenden und keine Berrührungsängste entwickeln. Ein Wollen und etwas Ausdauer gehören jedoch unabdingbar dazu. Ohne Fleiß kein Preis.
Jammerschade, dass das Aquarell, durch welche Gründe auch immer, in den vergangenen Jahrzehnten zur reinen Skizzenmalerei oder Schmierage verkommen ist. Ausgelöst wurde dieser Boom vermutlich durch J. W. Turner (Link zu Wikipedial: J. W. Turner) mit seinen Spätwerken. Eigenartig, dass man dabei den gesundheitlichen Hintergrund nicht erwähnte, im Gegenteil plötzlich eine neue Stilrichtung kreiierte wo „Präzision“ und Natürlichkeit nicht mehr gefragt waren.
Das Manko setzt sich bis heute fort, in dem der Anfänger nicht mehr die Natur exakt beobachtet, dafür verwendet er ja perfekt seine Fotokamera und diverse Programme zur optischen Aufbereitung, sondern sofort in die Abstraktion abgleitet.
Genau hier liegt das Problem des Anfängers. Wie kann ich etwas abbilden, dass ich mir nie exakt vor Augen geführt und versucht habe es möglichst perfekt umzusetzen. Ich kann das Gequacke über moderne Malerei nicht mehr hören. In der Regel nur eine banale Ausrede um das eigene Unvermögen zu kaschieren, welches mit Feuereifer in diversen Kursen und auch an den Volkshochschulen im Lande unters Volk gestreut wird. Es soll nicht heissen, dass mich gelegentlich Arbeiten die formal und farblich gut gestaltet sind, nicht ansprechen würden – im Gegenteil, aber es steht für mich kein „Können“ dahinter.
Bekanntlich leitet sich Kunst vom Wortstamm Können ab, aber diesen Aspekt scheint verschütt gegangen zu sein. Ganze Horden von unbedarften Schulklassen werden in Picasso-Ausstellungen gezerrt, um echte Kunst zu erleben. Dabei haben diese Kunsterzieher ganz vergessen, dass ein gewisser Pablo Picasso ein exzellenter Zeichner und Maler war mit einer fantastischen Grundausbildung, bevor er in das große Geschäft mit der „Kunst“ durch clevere Galeristen abgetaucht ist.
„Bitte, nicht schon wieder eine Belehrung!“,
werden Sie mit Recht feststellen.
Die Erfahrungen und Anfragen
der letzten zehn Jahre zeigen
mir aber, dass bei den Anhängern
der malenden Zunft im Bereich des
klassischen Aquarells entsprechender
„Bedarf “ zu bestehen scheint.
Viele Mails beziehen sich auf Fragen
rund um das Thema. Wie baut
man ein Bild vorteilhaft auf? Was
verwendet man für Papier? Welche
Farben sind die besten auf dem
Markt? Warum sind meine Farben
so stumpf? Welche Pinsel soll ich mir
kaufen? Was gibt es an guter Literatur?
Wo kann man einen guten Kurs
besuchen? Wie rahmt man ein Bild
am vorteilhaftesten?
Sie sehen, dass es Fragen über Fragen gibt, die anscheinend doch nicht allen so klar sind, wie man landläufig zu glauben gedenkt. Alle Antworten werden hier nur aus eigener Erfahrung weitergeben. Was wäre ich froh gewesen über eine fundierte, ehrliche Einführung in das Medium Aquarell.
Nachdem dies nicht der Fall war,
musste ich leider alles auf mühsamen
Umwegen zusammen tragen und erfahren.
Genau diese Fruststrecken
und bitteren Erfahrungen mangels
einer professionellen Anleitung möchte
ich anderen ersparen. Wie oft
war ich so genervt, dass ich alles am
liebsten in die Tonne geworfen hätte.
Die Aquarell-Anleitungen hier werden hoffentlich allen eine Hilfe sein, die vor haben das Malen mit Aquarellfarben zu lernen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
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