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Diese Anleitung über das Malen von Wolken und Himmel mit Aquarellfarben wird veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Ernst Grillhiesl. Auf seiner Website findet man diese und noch weitere Anleitungen über das Malen mit Aquarellfarben: Ernst Grillhiesl
Bekanntlich wirkt ein "glatter" Himmel
auf Dauer in allen Bildern fade und leblos,
obwohl auch er gelernt sein will.
Wolkengebilde, so einfach sie scheinen
mögen, haben so ihre Tücken. Sind aber je
nach Motiv das Salz in der Suppe.
Ich bevorzuge beide Möglichkeiten der Darstellung. Diese Freiheit nehme ich mir und lege je nach Lust, Laune und Gegebenheit den Himmel so an, wie ich ihn für das vorliegende Motiv passend finde. Diese Manipulation kommt in meinen Aquarellgemälden aber sehr selten zum Einsatz, da ich ja bestrebt bin, so nahe wie möglich an der realen Situation zu bleiben.
Die interessantesten "Himmel" habe ich bei Fletcher-Watson und bei John Pike gesehen. Einfach aber wirkungsvoll, wenn man das so sagen kann und darf. Stimmt nämlich der Himmel nicht, so ist das ganze Motiv davon betroffen und der Betrachter fühlt, wenn er auch sonst keine Ahnung vom Malen hat, diese Unstimmigkeit im Bild.
Der glatte Verlauf dürfte klar sein. Hier erfolgt der Auftrag der Aquarellfarbe von einem helleren Ton am unteren Rand bis zum dunklen Blauton je nach Tageszeit am oberen Bildrand. Variationen sind möglich.
Tipp: Drehen Sie das Bild auf den Kopf, damit läuft die Farbe nicht über den Rest des Motives und die dunklere Farbe überschwemmt nicht die hellere.
Beim Malen von Wolkenformationen befeuchte ich zuerst den Teil, der mit Farbe ausgelegt wird, leicht bis mittelstark mit klarem Wasser. Dazu verwende ich einen möglichst breiten bzw. großen Pinsel und ziehe diesen waagrecht und unregelmäßig über das Blatt. Das ergibt aufgerissene Ränder, die relativ natürlich aussehen.
Anschließend lasse ich die vorher reichlich angemischten Farbtöne in diese Stellen "einlaufen". Mit Stoff oder Papier werden überschüssige Farbaufträge abgetupft oder mit einem Borstenpinsel weichere Übergänge herausgewaschen. Das ist schon der ganze Trick dabei.
Tipp: Wolken sollten sich auch im restlichen Hauptmotiv bemerkbar machen in Form von Schatten. Sonst wirkt das Ganze meist etwas künstlich.
Im Folgenden einige Bildbeispiele für das Malen von Wolken und Himmel mit Aquarellfarben:
Ein glatter Verlauf des Himmels, der je nach Tageszeit in der Tönung variiert. Hier ist es ein früher Morgen mit viel Blauanteil im Vordergrund aber einem sehr hellen Himmel mit ocker- und pinkfarbigen Anteilen. Das Blau sieht noch sehr verwaschen aus.
Etwas mutig dieser Winterhimmel, eine Mischung aus Sonnenschein und massiven Schneewolken die jeden Moment das Motiv in eine graue Soße tauchen können. Scharfe Ränder und Schleier bestimmen den Himmel. In diesem Aquarell nichts manipuliert, alles so wie es die Natur präsentierte.
An diesem Tage eine brütende Hitze und ein gewaltiges Gwitter im Anzug. Eines der schnellen Outdoor-Gemälde, bei dem man nicht allzuviel Zeit hat für Details. Ich denke damit einen Eindruck zu vermitteln, von den letzten gleißendem Sonnenlicht im Vordergrund und einer bedrohlichen Dunkelfärbung des Himmels im Hintergrund, bevor es kracht und blitzt.
Ein Februarhimmel mit ständig wechselnder Wolkenformation wie im April. Hier ist gut das kalte Blau zu fühlen und die schon angesprochenen Wolken- schatten auf den Feldern zu sehen. Das Himmelblau und die Tönung der Wolken schwächt sich zum Horizont hin etwas ab und erscheint heller. Eines meiner Anfangsgemälde, bei dem es aus heutiger Sicht noch einiges zu verbessern gäbe.
Vorgewitterstimmung im Hochsommer. Hier schieben sich gerade gigantische Wolkentürme auf, die in ein paar Stunden ein Unwetter ankündigen. In den Wolken spiegelt sich übrigens farblich auch immer etwas von der darunter liegenden Landschaft wider und sind nicht immer nur weiss und blau, wie der bayerische Himmel immer gerne beschrieben wird.
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