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In diesem Foto-Tutorial werde ich beschreiben wie man ein ganz besonders Gestaltungs-Instrument der Fotografie einsetzen kann: Die Tiefe des Raumes.
Die Darstellung von Tiefe spielt vor allem bei Landschaftsfotos eine große Rolle, da gerade hier der Tiefeneffekt sehr gewollt ist. Der gezielte Einsatz von Tiefeneffekten kann ein Foto interessanter machen und wer dieses Gestaltungsinstrument richtig einzusetzen weiß, ist in der Lage beeindruckende Aufnahmen zu realisieren. Vergleichsweise wirken Bilder mit sehr geringem Tiefeneffekt eher grafisch.
Es gibt in der Welt - wie wir sie wahrnehmen - unterschiedliche Tiefen-Effekte, die wir uns auch beim Fotografieren zu Nutze machen können. Ich habe die Effekte in diesem Foto-Tutorial in drei Hauptgruppen zusammengefasst und werde jede davon kurz beschreiben.
Wenn man das exakte Prinzip der perspektivischen Effekte verstehen will, ist es am besten, wenn man sich mit diesem Thema im Bereich Zeichnen bzw. Malerei auseinandersetzt. Hier ist ein Link zu einer passenden Anleitung auf dieser Website: Perspektivisch Zeichnen.
Kurz gesagt heißt das Gesetz der Perspektive, dass Objekte für unser Auge umso kleiner werden, desto weiter sie entfernt liegen. Zur Darstellung der Perspektive behilft man sich beim Zeichnen und in der Malerei sogenannter Fluchtpunkte. Aber dazu könnt Ihr (falls Ihr wollt) mehr unter dem angegebenen Link lesen.
Für diesen Fotokurs sind vor allem zwei Effekte der Perspektive interessant. Ein mal die Linear-Perspektive, deren Prinzip einem am einfachsten klar wird, wenn man sich eine Straße vorstellt, die geradlinig bis zum Horizont verläuft. Die Straße scheint für uns immer schmaler zu werden, je näher sie dem Horizont kommt. Dieser Effekte eignet sich schon mal sehr gut, um einem Foto Tiefe zu verleihen und kommt auch bei diagonal verlaufenden Linien äußerst gut zur Geltung.
Möglichkeit Nr. 2 ist mehr oder weniger eine Variation von Möglichkeit Nr.1. Um die Tiefe des Raumes auf der Fotografie wiederzugeben, spielen wir unserem Gehirn einen kleinen Streich. Dazu brauchen wir eine Szene, in der gleiche oder ähnliche Objekte wiederholt in unterschiedlicher Entfernung auftauchen.
Wir haben bereits gelernt, dass Objekte die weiter entfernt liegen, kleiner erscheinen. Wenn nun Objekte in einem Bild gleich oder sehr ähnlich sind, macht unser Gehirn den logischen Schluss, dass die Objekte in Realität die gleiche Größe besitzen. Da die Objekte in unterschiedlicher Entfernung auch unterschiedlich groß auf dem Foto abgebildet sind, kann unser Gehirn eine Einschätzung darüber treffen wie weit die einzelnen Objekte voneinander entfernt liegen. Und schon haben wir unserem Gehirn das Gefühl von Tiefe vorgetäuscht.
Ein typisches Beispiel hierfür wären Personen, die über einem Platz verteilt stehen.
Die Entfernung von Objekten mit Hilfe von atmosphärischen Effekten zu bestimmen, beruht auf der Erfahrung unserer Wahrnehmung. Die atmosphärischen Effekte entstehen durch die Luft, die zwischen dem Betrachter und dem betrachteten Objekt liegt. Wenn ein Objekt weiter von uns entfernt liegt, befindet sich folglich auch mehr Lust zwischen uns und dem Objekt.
Die Luft wirkt wie ein Filter und führt dazu, dass Kontraste abgeschwächt werden, der Hintergrund unscharf wird und Farben abgeschwächt werden. Nebel verstärkt diese Effekte zum Beispiel.
So kann man die atmosphärischen Effekte nutzen, um mehr Tiefe in ein Foto zu bekommen:
Der gezielte Einsatz der Schärfe ist eine weitere Methode um Tiefe in Fotos zu bekommen. Die Tiefenwirkung wird für unsere Wahrnehmung aufgrund verschiedener Phänomene erreicht:
Einmal werden weit entfernte Objekte unscharf, aufgrund der zuvor beschriebenen atmosphärischen Effekte. Zum anderen nehmen wir durch unser Auge Objekte, die wir nicht fokussieren, als unscharf war.
Der Sache mit der Fokussierung des Auges schafft uns einigen Spielraum, um Tiefenwirkung in Fotos zu bekommen. Denn dies funktioniert nicht nur bei Objekte, die sehr weit entfernt liegen, sondern auch bei Objekten, die sehr nahe sind.
Wenn zum Beispiel Objekte, die unscharf abgelichtet wurden, scharfe Objekte auf dem Foto überlappen, nehmen wir automatisch an, dass die unscharfen Objekte im Vordergrund liegen. Mit dieser Methode lassen sich viele Interessante Szenen fotografieren. Einfach mal ausprobieren.
Meistens sind Fotos jedoch so gestaltet, dass die Objekte im Vordergrund scharf sind, während der Hintergrund unscharf abgelichtet ist. So auch in dem Fotovergleich unten. Darin ist immer das linke Bild komplett scharf, während beim rechten nur der Vordergrund scharf ist. Ich finde, man sieht den Unterschied in der Tiefenwirkung der Fotos recht gut.
Perspektive & Raum zeichnen:
Die Grundlagen des perspektivischen Zeichnens
Dieses Buch widmet sich voll und ganz dem Thema "Perspektivisches Zeichen". Darin werden vor allem die wichtigsten Grundlangen für die Umsetzung der Fluchtpunktperspektive beschrieben.
Zeichnen Lernen - Teil 2:
Perspektive & Raum
Ein eBook rund um das perspektivische Zeichnen und die Anwendung der Fluchtpunktperspektive.
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