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Ein Nacht & Dunkelheit malen


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Zu den anspruchsvollen Aufgaben in der Malerei zählt sicherlich das Malen von Nacht und Dunkelheit. In dieser Anleitung wollen wir uns dieser Herausforderung stellen und lernen wie man ein Nachtbild malt. Schließlich lassen sich durch die Darstellung von Dunkelheit besonders Atmosphärische Bilder erschaffen. Hierzu findest du auf dieser Seite nützliche Tipps und Tricks.

Nacht und Dunkelheit darstellen

Wie kannst Du Dunkelheit malen? Im Prinzip ist Dein Malgrund ja weiß, ein Nachtbild oder Nacht ist dagegen eher dunkelblau. Bei einem Tagbild gehst Du von einer weißen Leinwand oder eine weißen Blatt Papier aus und malst Dich vom Hintergrund aus nach vorne. Du legst Farbschichten übereinander, und dabei orientierst Du Dich an der Raumtiefe. Je weiter "hinten" ein Objekt im Bildraum ist, desto früher malst Du es.

Nacht malen
Löwe, der in der Dunkelheit liegt

Die letzten Pinselstriche befassen sich mit den Objekten und Personen, die dem Betrachter sozusagen "ins Gesicht springen" - dem Vordergrund, der vorderen Ebene also. Beim Nachtbild ist das genauso. Aber beim Nachtbild ist der absolute Hintergrund kein weiß wolkenverhangener Himmel und keine grüne Wiese, sondern Dunkelheit - Nacht eben. Und die solltest Du als Erstes malen.

Nacht malen? Schwarz?

Nein. Auch in der Nacht siehst Du fast nirgends absolutes Schwarz. Die Nacht definiert sich in verschiedenen Stufen von Dunkelblau und Grau. Farbigkeit gibt es fast nicht, denn die meisten Wellenlängen von Licht kann der Mensch nur bei ausreichender Stärke wahrnehmen. Blau geht allerdings auch in der Dämmerung noch, weshalb die Nacht für uns eher dunkelblau wirkt. Du beginnst daher damit, Deinen Malgrund in verschiedenen Schattierungen von Dunkelblau zu grundieren. Da in der Nacht die Lichtquellen nicht am Himmel sitzen, sondern in Form von Straßenlaternen, Autoscheinwerfern oder Kerzen eher tief, solltest Du die dunkleren Töne über den Horizont setzen und die untere Hälfte des Bildes in einem etwas helleren Dunkelblau halten. Dunkelheit hat mehrere Nuancen. Achte darauf, die unterschiedlichen Farbtöne gut miteinander zu verblenden.

Tag und Nacht malen
Das gleiche Bild bei Tag sowie bei Nacht

Von Dunkel nach Hell

Dein Nachtbild sieht jetzt noch recht langweilig aus. Du willst vermutlich einen Mond, ein paar Sterne, hellere Wolken und eine Straßenszene da hineinzaubern. Womöglich schieben sich Wolken vor den gelblichen Vollmond, und die schwarze Silhouette einer Pappel zeichnet sich schlank davor ab? Dann arbeite in Schichten von hinten nach vorne und tendenziell von Dunkel nach hell.

Nachtbild mit Aquarell malen
Verspieltes Aquarell zweier Eulen im Mondlicht

Die dunkleren Wolken im Hintergrund verschmelzen mit der Dunkelheit der Nacht und sind nur erkennbar, weil der Grauton etwas weniger Blauanteil enthält. Jetzt ist geschicktes Mischen angesagt: Du kannst die Wolken am besten malen, wenn Du reichlich Grau auf der Palette anmischst und in Schichten immer wieder mehr Weiß dazugibst. So modellierst Du die Wolken aus der Dunkelheit heraus. Die Wolken sind relativ weit entfernt, deshalb werden sie früh ins Bild gesetzt.

Vordergrund, und dann die hellsten Stellen

Der Mond ist zwar auch sehr weit weg (wie die Sterne), aber hier arbeitest Du mit den hellsten Farbtönen. Daher wirst Du Mond und Sterne erst zuletzt malen. Dein Nachtbild braucht aber erstmal ein Motiv. Deine Straßenszene oder Deine ruhige Landschaft in der Dunkelheit sollten zwischen Himmel und Gestirnen angesiedelt sein - rein auf den Ablauf der Malerei bezogen.

Stadt bei Nacht malen
Nachtbild mit Markern gemalt – nach einem Vorbild von van Gogh „Cafeterrasse am Abend“

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das vorhergehende Bild findest du außerdem hier.

Beim Malen gehst Du vor wie immer, zuerst kommt der Hintergrund. Denke daran, dass sich Laternen und Scheinwerfer, Kerzen und vielleicht sogar der Mond in Seen, Fenstern, Autoscheiben und Gläsern spiegeln. So kannst Du Schlaglichter setzen, die den Blick durch das Bild führen. Aber auch hier gilt: Du arbeitest nicht mit reinem Weiß, sondern mit einem gebrochenen Farbton. Und beim Nachtbild kommen die hellsten Töne zuletzt an die Reihe.


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