* = Anzeige / Affiliate-Link
Um eine Mangaseite zu planen braucht man als aller erstes einmal eine Idee. Es gibt einige, welche einen Manga nicht planen, sondern die Geschichte einfach Seite für Seite entwickeln. Doch hier werde ich Euch nun exemplarisch zeigen wie man eine Mangaseite plant.
Was die Planung einer Seite eines Mangacomics angeht, brauchen wir als erstes eine Storyline, welche auf dieser Seite dargestellt wird.
In einer Pause zwischen den Vorlesungen entstand diese kurze und rudimentäre Notiz:
Übersetzt und etwas ausgebügelt hätten wir dann unsere Mangaseite schon einmal im Text:
Das Layout der Panel (blaue Pfeile) wird in kleinem Maßstab – bei mir hier etwa 2 x 3 cm groß - erst einmal vorgezeichnet. So sehen wir wie der Aufbau der Seite auf uns wirkt und welche Form die einzelnen Panel haben sollen. Die mit grünen Pfeilen markierten kleinen Bildchen sind ebenfalls schon die ersten Überlegungen zum Inhalt einiger Panele.
Hinweis:
Die Blickführung einer Seite hängt, neben der Platzierung der Sprechblasen, ebenfalls sehr viel von den Panelen ab, welche den Blick über das Blatt leiten. Wichtig dabei sind die Gutter zwischen den Panelen.
Durch die verschiedenen Dicken des Gutters, entsteht der Eindruck, das die Panele von oben nach unten zu lesen sind. Der Blick gleitet automatisch von oben nach unten.
Wenn nun der Gutter anders gesetzt wird, so ändert sich die Leserichtung augenblicklich. Automatisch lesen wir nun von rechts nach links, beziehungsweise von links nach rechts.
Nun wird unser Layout auf ein großes Blatt gezeichnet. Im besten Fall ist es ein A3 Blatt. Kleiner als A4 sollte es jedoch nicht sein, um noch all die Details drauf zeichnen zu können.
Nachdem ich die kleinen Layoutskizzen gezeichnet hatte, habe ich festgestellt das die Geschwindigkeit, in welcher die Geschichte auf dieser Seite voran schreitet, zu schnell ist. Aus der einen Mangaseite, habe ich nun zwei gemacht, wobei ich die erste Seite mit einer Nahaufnahme enden lasse.
Warum habe ich das so gewählt?
Da das letzte Panel ein Wideshot mit Luftschiffen und Drachen werden soll, wäre es viel zu eingequetscht und beengt, wenn man es am ende der Seite einbaut. Die Weite auf dem letzten Panel wäre somit wieder eingeengt worden.
Ich habe mich dazu entschieden Panele 5 und 6 abzuschrägen um die Dynamik im Bild darin auch auf die Form der Panele zu übertragen.
Es ist leicht zu merken. Dynamische Szenen, verdienen dynamische Panele. Ruhige Szenen, ruhige Panele.
Der Drachenschwanz durchbricht sein Panel, um eine Verbindung zum letzten Panel zu schaffen.
(Diesen Schritt kann man gleichzeitig mit in die Layouts einbauen)
Ich scanne die fertige Skizze ein und drucke sie in hellem Blau noch einmal aus, um nun die Sprechblasen zu platzieren.
Da mein Charakter in diesen Szenen nicht viel spricht, brauche ich nicht so viele Sprechblasen.
Auch die Sprechblasen dienen dazu das Auge über die Seite zu führen.
Bei der Platzierung der Sprechblasen ist auch zu beachten, ob diese über das Panel hinaus gehen, oder in den Rahmen bleiben. Zeichnet man eine Sprechblase über den Rahmen hinaus, sticht diese weiter hervor, da sie optisch vor der Panelebene liegt.
Wenn wir also die Sprechblase in Panel 2 über den Rahmen hinaus gehen lassen und Panel 5 anschneiden lassen, so verbindet diese Sprechblase nun die beiden Panele optisch und der Fluss der Leserichtung wird gestört. Es entsteht eine Wirre Leserichtung.
Die Sprechblase in Panel 3, obwohl optisch vor der Panelebene, wirkt deplatziert und man weiß nicht wirklich wie man sie lesen soll.
Nun werden die Zeichnungen und die Panele mit Schwarz nachgezeichnet.
Fertig!
Wenn Ihr diese wenigen Schritte bei der Planung und Umsetzung einer Seite eines Mangacomics beachtet, habt ihr immer eine Basis, an welche Ihr Euch halten könnt, um Eure Mangaseiten anzufertigen
Dies sind selbstverständlich nur Vorschläge und stellen auch nur eine Arbeitsmethode dar.
Viel Spaß beim ausprobieren!
Anzeigen