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Von Künstlern beliebt, in der Theorie zu wenig beachtet: Die halbdeckende Ölmalerei. Sie gilt als eine Art goldener Mittelweg, da sie zwischen den extremen Maltechniken einzuordnen ist. Ihre Vorzüge machen sich am fertigen Bild bemerkbar, es erscheint als feines Meisterwerk aus Öl. Künstler ordnen eine Maltechnik anhand deren Frische ein. Die Bildwirkung der halbdeckend Technik ist mit der Primamalerei zu vergleichen.
Ein Künstler gilt als Meister seines Fachs, sobald er sein Öl vernünftig einsetzen kann. Halbdeckend zu malen ist eine Universallösung, die sich für viele Bilder eignet. Wenn Du dich für diese Maltechnik mit Öl entscheidest, kleistert Du Dein Werk nicht mit Farbe zu. Überlegungen wie optische Mischungen der verschiedenen Lasuren spielen keine Rolle. Es kommt nur darauf an, die richtige Menge an Ölfarbe zu wählen und sie mit einem Pinsel auf Dein Bild zu bringen. Dabei kannst Du zwischen den folgenden Techniken wählen:
Wenn Du ein Liebhaber der Schichtenmalerei mit Öl bist, führt kein Weg an der halbdeckend Maltechnik vorbei. Wie kannst Du halbdeckend malen? Zuerst trägst Du das Öl auf und lässt es trocknen. Anschließend kannst Du die nächste Schicht malen, ohne die darunter liegende Farbe aus Öl zu beschädigen. Durch die halbdeckenden Schichten kommen die optische Bildtiefe und der intakte Bildaufbau stärker zum Ausdruck. Dabei kannst Du auf Malmittel verzichten, da diese beim halbdeckend Malen unnötig sind. Manche Künstler verdünnen die Ölfarben mit ein wenig Balsam- oder Terpentinöl.
Fett auf mager - eine wichtige Faustregel. Die halbdeckend Maltechnik sorgt für dünne Farbschichten, weshalb auf diese alte Malerregel verzichtet werden kann. Für den richtigen Deckungsgrad solltest Du mit Handballen, Malmittel oder Pinsel dosieren. Wie Du bereits gelesen hast, ist das halbdeckend Malen keine komplizierte Angelegenheit. Deshalb ist es auch für Anfänger geeignet.
Der erste Schritt beginnt mit einer Vorzeichnung. Dabei solltest Du die Linienskizze möglichst fein malen. Hier sind Aquarell- oder Pastellstifte hervorragend geeignet. Von der Verwendung von Bleistiften ist eher abzuraten, da die Striche häufig durch die Ölfarbe hindurchscheinen – ein unerwünschter Effekt.
Tipp: Wenn Du die Konturen hinterher noch sehen möchtest, solltest Du die Linien mit Öl etwas dicker malen.
Der nächste Schritt besteht in der Untermalung. Ein Ölbild benötigt eine lange Zeit, um richtig zu trocken. Daher solltest Du Acryl- und Aquarellfarben verwenden. Als Künstler kannst Du dich zwischen zwei Maltechniken entscheiden: Möchtest Du das Öl mit der Grisailletechnik auftragen? Hierbei handelt es sich um das grau-schwarz-weiße Malen, bei dem die Farbe halbdeckend über der Schwarz-Weiß-Malerei aufgetragen wird. Diese Technik hebt die Formen hervor und beleuchtet die Bildtiefe. Wenn Du dich für diese Technik entscheidest, musst Du das Öl an den hellen Bildstellen weiß auftragen. Im Gegensatz dazu malst Du die Schatten in einem schwarzen Farbton. Daraus entsteht ein Untergrund, der den Farben aus Öl einen hellen Glanz verleiht oder sie etwas defensiver erscheinen lässt.
Bei der zweiten Maltechnik verwendest Du ein Öl, das für reine strahlende Farben sorgt. Damit kannst Du die Farbenfreude Deines Kunstwerks betonen.
Im letzten Schritt kannst Du die Farbe aufbringen. Dabei sollte man zuerst die großen Farbflächen malen. Du beginnst mit dem Hintergrund, gehst zum Vordergrund über und kümmerst Dich zum Schluss um die Details. Anschließend lässt Du das Öl trocknen und gehst in gleicher Weise erneut vor. Hierbei kannst Du dich an der Lasurtechnik orientieren. Die halbdeckend Farben werden dabei als Komplementärkontrast aufgetragen. Nun kannst Du Dein Werk mit hellen Stellen und Schattierungen verfeinern.
Diese Schritte wiederholst Du Schicht für Schicht, bis Du in etwa 3-6 Schritten fertig bist. Zum Abschluss kannst Du die halbdeckend Maltechnik dazu nutzen, um die Akzente deutlicher zu gestalten. Du kannst die Bildhöhen verstärken oder die Brillanz durch reine Farben verbessern.
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