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In dieser Anleitung wird gezeigt, wie man ein Portrait von einem Tiger mit Pastellkreiden malen kann. Großes Augenmerk liegt dabei auch auf die Technik, mit der man das Fell malen kann. Für jeden, der Tiermotive mit Pastellkreiden malen will, ist die Darstellung von Fell von großer Bedeutung und eine gekonnte Technik wichtig.
Die Anleitung wurde von Vanessa Tuneke geschrieben und darf mit Ihrer freundlichen Genehmigung hier veröffentlicht werden. Vanessa Tuneke malt und zeichnet Bilder mit Pastell, Farbstift und Bleistift. Ihre Motive sind dabei z.B. Menschen, Pferde und Großkatzen. Wenn Ihr Interesse an Vanessa Tuneke und ihren Arbeiten habt, könnt Ihr auf Ihrer Website mehr erfahren: Website Vanessa Tuneke
Oder besucht Ihr Künstlerforum:
Nach all den Jahren stand für mich außer Frage mein damaliges Tiger-Tutorial einmal zu überarbeiten. Mit der Zeit habe ich andere Erfahrungen sammeln können und möchte diese gerne in einem neuen Workshop mit einem neuen Tigermotiv zeigen. Vorlage durfte mit freundlicher Genehmigung von Emmanuel Keller / Tambako verwendet werden.
Material (Bilder benötigt!)
Bei Pastellbildern gehe ich grundsätzlich so vor, dass ich die Skizze auf Butterbrotspapier, einfachem Zeichenpapier oder ähnlichem erstelle, hauptsächlich aber auf Butterbrotspapier -> günstig und man kann später die Linien auf dem PastellCard überprüfen.
Auf dem Papier wird die Skizze dann angefertigt, denn auf dem PastellCard ist das Radieren schwer und nahezu unmöglich, ohne Schlieren auf dem Papier zu hinterlassen. Auf diesem Papier können dann bis zuletzt Verbesserungen vorgenommen werden, bis die Skizze steht. Ist dies der Fall, kann ich das Bild mithilfe des Transferpapiers auf mein PastellCard übertragen. In diesem Falle war es ein weißes Transferpapier, das gibt es auch noch in Grafit und anderen Farben, ich besitze jedoch nur diese beiden. Das Handelsübliche Blaupapier würde ich nicht nehmen, da man es so gut, wie nicht mehr wegradieren kann.
Die Skizze ist fertig auf den Malgrund übertragen. Es lohnt sich, besonders viel Wert in die Erstellung der Vorzeichnung zu legen. Schließlich möchte man sich am Ende nicht ärgern, wenn man mit so viel Mühe das Bild fertiggestellt hat und dann passt etwas nicht.
Bevor ich nun allerdings starte, ist vorweg zu sagen, dass es sehr wichtig ist, dass ihr auf die Fellrichtung achtet. Missachtet man sie, sieht das Bild falsch aus, egal, wie gut das Fell gezeichnet ist! Also zeichnet euch vielleicht schon ab und an mal was bei der Vorzeichnung ein!
Entgegen der Gewohnheiten von vielen anderen Künstlern beginne ich bei meinen Zeichnungen nicht einfach links am Bildrand, sondern mit einem der Augen. Augen sind das Fenster zur Seele und irgendwie war es damals schon der Startpunkt bei meinem Tigerbild und das ist es auch heute noch. Allerdings versuche ich anschließend komplett diese Seite auch fertig zu stellen. In diesem Falle war es glücklicherweise auch die linke Seite. Ich bin Rechtshänderin und sollte daher auch eigentlich von links nach rechts malen, um mit meinem Arm die schon gemalte Fläche nicht zu verwischen. Zur Vorsicht lege ich jedoch immer ein Papier unter meine Hand. Grundsätzlich ist es aber selbst mit Pastell möglich die Pigmente auf dem Papier nicht mit der Hand zu verwischen.
Ich habe mir zunächst die Augen schwarz umrandet und die Pupille eingezeichnet.
Nun gilt es, sich genau die Vorlage anzusehen. Welche Farben sind in den Augen enthalten? Ich suche mir im Vorfeld genau diese Farben heraus. Manchmal hilft ungeübten Augen auch ein Bildbearbeitungsprogramm, um mit der Pipette einzelne Farben zu erkennen. Das menschliche Gehirn wandelt einzelne Farben in ein räumliches Verständnis aus Licht und Schatten um. So ist es zum Teil so, dass einzelne, eigentlich bläuliche Fellstränge dennoch als weiß angesehen werden, da weiß im Schatten nun einmal bläulich schimmert. Deshalb hilft es oftmals mit einem Bildbearbeitungsprogramm einzelne Farbnuancen zu überprüfen, da wir die Schatten für unser Portrait auf einzelne Farben herunterbrechen müssen. Hierzu später noch genauere Bilder und Erklärungen.
Für die Augen sehe ich mir nun also genau an, welche Farben im Tigerauge enthalten sind, suche mir diese heraus und „blocke“ die groben Farben ein.
Dabei zeichne ich die einzelnen Farben zum Teil schon ineinander, um sie ordentlich mit einander zu mischen. Dadurch wird erzielt, dass die Übergänge der Iris schön weich sind.
Die Highlights habe ich hier bereits leicht mit Hellblau, Grau und Weiß angedeutet.
In diesem Bild habe ich mit Braun und Schwarz die dunklen Schatten im Auge klarer heraus gearbeitet. Danach wurde das Äußere des Auges mit Hautfarben angemalt und die Lider mit grau nachschattiert, um die Vorstellung einer rundlichen Fläche zu schaffen. Hier und dort ist es gut weiße Pünktchen zu setzen, denn ein Auge ist feucht und wenn die Sonne, wie in diesem Falle, direkt auf das Auge scheint, sieht man das Sonnenlicht im Auge funkeln.
Nun, da das Auge gezeichnet wurde, zeichne ich nun Schritt für Schritt auf der linken Seite weiter. Ich beginne damit mit Hellgrau (Kreide) das Weiß um das Auge herum zu grundieren. Grau deshalb, damit man später noch weiße Linien darauf gut erkennen kann. Es hilft, die Grundierung grundsätzlich mit Mitteltönen zu machen. Nicht zu dunkel, nicht zu hell, damit spätere Highlights und Schatten ihre Wirkung zeigen können.
Unter dem Auge sieht man bereits, dass die weißen Linien leuchten, die ich mit einem Carbothello Weiß aufgetragen habe.
Da hier teilweise die weißen Härchen über das orangebraune Fell gezeichnet werden müssen, habe ich nun zuerst mit dem dunklen Tigerfell angefangen.
Ich gehe hier grundsätzlich mit Ockertönen vor, etwas Orange, etwas Schwarz, etwas Braun, etwas Goldocker.
Ich habe die schwarzen Flecken im weißen Fell dann eingezeichnet und die weißen Härchen nach und nach darüber gesetzt.
In der Gesamtansicht sieht das Ganze dann zurzeit so aus.
Wie man sieht, ist damit nur ein kleiner Teil geschafft, es ist noch viel zu tun. Lasst euch nicht entmutigen, eure Mühen werden belohnt werden, auch wenn es lange dauert!
Man sollte als Rechtshänder darauf achten, dass man zuerst die linke Seite des Bildes fertig stellt. Ich bin da ein gutes Beispiel, die eigentlich komplett falsch vorgeht, ich male häufig querbeet und fange gerne mit dem rechten Auge an. Allerdings habe ich mich dieses Mal zusammengerissen und es richtig gemacht! Ihr sorgt so dafür, dass ihr euer Bild nicht mit der Hand verwischt, während ihr zeichnet. Linkshänder gehen normalerweise dementsprechend andersherum vor!
Bis zum Ohr hinauf fehlte mir also noch ein Stückchen, dass ich zunächst mit Ockergelb von Jaxell grundiert habe und danach bin ich mit Gelbocker, Hellocker, weiß und Brauntönen darüber gegangen, um es zu schattieren.
Die Grundierung muss auf keinen Fall dick aufgetragen werden, denn je weniger dick es ist, desto mehr Schichten an Details kann man nachher übereinander auftragen; ohne zu fixieren!
Wie man vielleicht schon angedeutet sehen kann, habe ich mich danach dem Ohr zugewendet. Hierfür habe ich am dunkelsten Punkt des Ohrs schwarz mit einem Kohlestift hineingemalt und die Farbe mit dem Finger verwischt, damit ich das Ohrinnere schon einmal leicht schattiert hatte. Darüber kam etwas braun.
Bei den Detailarbeiten ist es äußerst wichtig, dafür zu sorgen, dass die Stifte spitz sind. Natürlich müssen sie nicht stets rasiermesserscharf sein, aber für die feinen Härchen, die nach und nach eingezeichnet werden, sollten sie spitz sein.
Ich spitze meine Pastellstifte grundsätzlich nur noch mit einem Teppichmesser aus dem Baumarkt. Anspitzer sämtlicher Marken haben bisher nur dazu geführt, meine Stifte immer und immer wieder abbrechen zu lassen und dafür ist mir das Material zu teuer (und die Anspitzer, die ich ständig neu gekauft habe, sind es auch).
Weißes Fell hab ich mit grauem Stift zunächst grundiert und danach mit weiß die Highlights eingefügt. Nach einer Weile sah das Ganze dann so aus.
Der folgende Schritt ist eigentlich nur die Fortsetzung des Vorigen, um das leicht von der Sonne angestrahlte helle, bräunliche Fell weiter am Kopf entlang zu zeichnen -> Vorgrundieren!
Dann ging es unter dem Auge weiter. Auch hier habe ich mir die entsprechenden Farben heraus gesucht und nach und nach schattiert. Dabei sollte man darauf achten, dass die schwarzen Flecken vorher eingezeichnet werden, um einen besseren Überblick zu haben und zudem ist es besser, da man das hellere Fell dann darüber zeichnen kann.
Als Tipp kann ich noch hinzufügen, dass es oftmals reicht schwarze Flecken mit Braun zu grundieren und nur vereinzelt schwarze Härchen hinein zu zeichnen. Das lässt das Schwarz nicht so kalt und hart wirken und schafft schönere Übergänge.
Statt meine Zeichnung nach links weiterzuführen, hat es mich nun allerdings in Richtung Nasenrücken verschlagen. Ich habe mich dazu entschieden der Farbe gerade treu zu bleiben und dort weiter zu malen.
Ich gehe eigentlich jedes Mal gleich vor, ich grundiere mit dem mittleren Ton, in diesem Fall war es ein schöner, warmer Ockerton, das heißt aber nicht, dass ich die Fläche mit Ocker völlig ausfülle. Für gewöhnlich strichle ich in Fellrichtung mit einem Ton vor, danach fülle ich die Zwischenräume entweder mit einem Brauton oder schwarz, oder aber mit einem helleren Ocker aus und setze damit Highlights und Schattierungen.
Hier wurde erstmal nur mit braun und Ocker und Schwarz schattiert, im nächsten Bild ist dann das hell Ocker zu sehen. Zudem habe ich links auch schon das weiße Fell wieder begonnen und das Fell unter dem Auge ebenfalls schattiert.
Die linke Seite der Schnauze wurde im nächsten Schritt bereits angefangen. Hier, wie immer erst die Grundierung und danach die Highlights und Schatten drüber -> daran denken, dass zuerst die Grundierung für die schwarzen Flecken eingezeichnet werden sollte.
Wie schon zuvor gesehen, schattiere ich hier links das weiße Mähnenfell des Tigers. Das Butterbrotspapier, dass ich untergelegt habe, schützt hier sichtbar auch die Skizze und die Übertragung des weißen Saral Transferpapiers.
Nach diesem Schritt habe ich wieder die schwarzen Streifen eingemalt und dann begonnen mit einem Carbothello hellgrau und weiß das Mähnenfell zu schattieren.
Der momentane Überblick:
Nun eine kleine Exkursion in das Schattieren von weißem Fell. Weißes Fell ist nicht einfach nur weiß! Wer genauer hinsieht, kann die vielen, Farben sehen, die sich im weiß widerspiegeln. Weiß wird mit allen erdenklichen Farben schattiert. Man muss genau hinsehen. Mit Grün, Gelb, Rosa, oder auch mit Blau. Grundsätzlich sollte man davon absehen Schattierungen mit Schwarz durchzuführen. Das wirkt meistens viel zu hart und ist eigentlich nur eine Vereinfachung, die auffällt – und zwar negativ! Es sei denn das Tier ist tatsächlich schwarz!
Hier habe ich Grün und Gelb genutzt. In diesem Bild ist erstmal nur Grün verwendet worden.
Nach und nach wird nun zusätzlich auch mit Ocker und gelb schattiert.
Erst, nachdem ich die Farben eingezeichnet habe, gehe ich mit Weiß und Hellgrau weiter vor. Die vorigen Grundierungen mit Grau wurden nur mit der Jaxellkreide gemacht und grob „geblockt“. Zum Schluss bin ich mit einer besonders weichen Weißkreide von Schmincke noch einmal über die wirklich weißen Flächen gegangen und habe diese mit meinem Finger verwischt, um das Fell weicher wirken zu lassen.
Daraufhin habe ich dann noch die linke Hälfte des Mauls beendet. Den unteren weißen Teil habe ich bis zum Ende so gelassen.
Zur Abwechslung habe ich mit der Nase weitergemacht. Dazu habe ich erst mit einer Hautfarbe und etwas Orange alles grundiert und danach die schwarzen Flecken eingefügt.
Auch bei der Nase ist es wichtig, dass man genau hinsieht. Ich habe hier diverse Hauttöne verwendet und die Highlights mit Weiß und Hellgrau gesetzt. In das 2. Nasenloch flossen zudem noch einige Grau und Blautöne mit ein.
Das Weiß um die Nase herum liegt ein wenig im Schatten, da das Maul eines Tigers nun mal gewölbt ist. Daher ist hier und da Schatten, deswegen nutzte ich hier vermehrt Blau- und Grautöne.
Nun, um die folgenden Schritte nachvollziehen zu können, muss man darauf achten, auf welcher Seite die Lichtquelle ist. Am einfachsten ist es in diesem Falle nach den Highlights im Auge zu gehen. Das längliche Highlight, das zudem weit nach rechts und links gestreut wird, zeugt davon, dass der Tiger entweder eine rundliche Lichtquelle vor sich hatte, oder aber sich draußen im Freien befand. Durch die Blautöne im Highlight, ist nun zu erkennen, dass er sich draußen befand, man kann den Himmel etwas erahnen und das Sonnenlicht. Auch die kleine Pupille zeigt, dass diese Seite der Sonne zugewandt war -> die linke Gesichtshälfte. Folglich wird die rechte Gesichtshälfte wesentlich mehr im Schatten liegen. Deswegen wird diese generell etwas dunkler schattiert werden. Beim Weiß verwende ich deswegen wesentlich mehr Blau.
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